ARMENIEN - MUSIK ALS HEIMAT
Im Studio 2 des BR-Funkhauses in München
Ein kleines Land zwischen Asien und Europa am Südhang des Kaukasus mit einer musikalischen Schatzkammer von unvorstellbarer Fülle: Über 1000 Jahre alt sind die geistlichen Lieder Armeniens, seine liturgischen Gesänge zählen zur ältesten schriftlich überlieferten Musik der Welt. In den seelenvollen Melodien der Hirten-Oboe Duduk sind die Erzählungen von Tod und Verfolgung dieses Volkes bis heute lebendig, und Komponisten wie Aram Chatschaturjan, Avet Terterian und Tigran Mansurian genießen Weltruhm.
Zugleich ist diese Nation geprägt vom Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich 1915. Der Priester und Musikethnologe Komitas, geboren vor 150 Jahren, bewahrte das nationale Kulturgut seiner vertriebenen Landsleute vor dem Vergessen und gab den weltweit zerstreuten Armeniern damit eine Heimat. Die Pianistin Lusine Grigoryan wird gemeinsam mit Norayr Gapoyan und Davit Avagyan vom Gurdjieff Folk Instruments Ensemble Lieder von Komitas spielen.
Eine Begegnung mit einem großartigen Kulturkreis, der während sieben Jahrzehnten Sowjetherrschaft von der westlichen Welt abgeschottet war. Im Fokus der Live-Diskussion stehen Aspekte der armenischen Geschichte und der kulturpolitischen Gegenwart. Und die Frage, wie sich das kollektive Gedächtnis eines Volkes im Klang seiner Musik wiederfindet.
18:30 Uhr - KONZERT
Lusine Grigoryan, Klavier
Norayr Gapoyan, Duduk
Davit Avagyan, Tar
20 Uhr: PODIUMSDISKUSSION & MUSIK (Live auf BR-KLASSIK)
Gayané Sureni, Sängerin
David Chaladjian, Komponist, Dirigent und Musikwissenschaftler
Vardan Mamikonian, Pianist
Moderation: UIrike Zöller (BR-KLASSIK)
Eintritt frei!
Contrapunkt – Dialog der Kulturen ist eine Veranstaltungsreihe von BR-KLASSIK und dem Goethe-Institut. Kooperationspartner des Abends ist die Deutsch-Armenische Gesellschaft.